Wir haben Pharao überlebt, wir werden das auch überleben ????
- Eyal Shani
- 17. Juli 2024
- 4 Min. Lesezeit
Es gibt kein Wasser, die Häuser sind zerstört, keine Weide, keine Arbeit
Die Nachbarn kommen zu „Höflichkeitsbesuchen“ und niemand kann sie aufhalten
Im Moment hätte ich mich auf den Pick-up setzen und mich auf den Weg in die Dörfer
machen sollen, aber ich kann es nicht, nach dem, was letzte Nacht und in der vergangenen
Woche passiert ist.
Ehrlich gesagt wollte ich euch über die guten Dinge schreiben, die passieren, wie zum
Beispiel das Bio-Gemüseprojekt, das weitergeführt wird und das wir mit 2,5 km Tropfrohren
und begleitender Ausrüstung auf weitere 14 Familien ausgeweitet haben, damit sie ihre
eigenen Lebensmittel anbauen und vielleicht sogar etwas verkaufen können.
Und dann ist da noch das Projekt, Holzpaletten abzubauen und daraus dekorative
Pflanzgefäße für den Garten zu bauen, was einer Familie aus Susiya ein kleines Einkommen
verschaffen sollte. Leider ist dieses Projekt, das aufgrund des Krieges gescheitert, so auch
die erfolgreiche Schawuot-Tournee mit dem Titel „Es gibt jemanden, mit dem man reden
kann, es gibt etwas, dem man zuhören kann.“
Doch nun schreibe ich von den guten du den sehr herausfordernden Dingen, denn das
schwindelerregende Tempo, mit dem die Dinge geschehen, ist einfach zu überwältigend, und
ich muss mich zusammenreißen und schreiben. Hier habe ich nun eine kurze
Zusammenfassung, unterstützt von Erela und Yair von der Villages Group, die die Details
zusammengestellt haben.
Das Beschreibung von Eid, am Tag nach den Zerstörungen
Der 6. Juni war ein schwieriger und traumatischer Tag für die Bewohner von Um el-Kheir und
für uns alle.
Um 8:27 Uhr schickte ich eine WhatsApp-Nachricht: Zwei Bulldozer und eine Reihe von
Armeefahrzeugen parken bei Um el-Kheir. Und Erela antwortete mir: Wie immer Abrisse. Wir
wissen nur noch nicht wo. Was für ein Druck!
Um 9:11 Uhr schickte T. mit zitternder Stimme eine Sprachnachricht, dass sie das Zelt des
Gemeindezentrums abreißen würden, über dem seit 2008 ein Abrissbefehl hänge, der aber
in den letzten 16 Jahren nicht ausgeführt wurde.
Um 9:48 Uhr berichtete er, dass sie das Elektrizitätskontrollzentrum des Dorfes und die
Sonnenkollektoren zerstören würden und dass die Bulldozer vor Eids Tür stünden.
Danach rissen sie fünf weitere Häuser ab. Und während dieser schrecklichen Zeit konnten
wir nicht nach Um el-Kheir vordringen, da die Armee es aus allen Richtungen abgesperrt
hatte.
Um 14:30 Uhr verließ das Sprengkommando nach seinem Überraschungsangriff das Dorf.
30 Menschen, Frauen und Kinder, Babys und Alte, blieben obdachlos. Es war ein sehr
heißer Tag. Kein Schatten in dieser Wüste.
Um 14:35 Uhr wurde ein Zelt aufgebaut, um etwas Schatten zu spenden.
Um 17:05 Uhr kamen bewaffnete und in Militäruniformen gekleidete Siedler herein,
beschlagnahmten das Zelt, das in Eile aufgebaut worden war, um etwas Schatten zu
spenden, und verhafteten M., der versuchte, für denselben Zweck ein weiteres kleines Zelt
aufzustellen.
Gleichzeitig wurde Um el-Kheir zur „Sperrzone der Armee“ erklärt, um jede Art von
Unterstützung zu verhindern.
Um 18:10 Uhr gab die Armee bekannt, dass M. in Susiya freigelassen worden sei, aber
lange Zeit hörte niemand von ihm oder wusste, was mit ihm passiert war. Erst um 20:30 Uhr
hörten wir, dass er nach Hause zurückgekehrt war.
Für weitere zehn Häuser in den Dörfern Halat a-Daba’ und Mufgara wurden Abrissbefehle
erlassen. Die Anordnungen ermöglichen den Abriss innerhalb von 96 Stunden, was
bedeutet, dass es keine rechtliche Möglichkeit gibt, sie durch die Gerichte zu stoppen. Es ist
wichtig darauf hinzuweisen, dass in den letzten Monaten im gesamten Westjordanland
Dutzende illegaler jüdischer Außenposten errichtet und Dutzende Kilometer illegaler Straßen
gebaut wurden, und zwar unter der Verteidigungsschirmherrschaft der Armee und der
„Zivilverwaltung“. “ und die Polizei schaut weg
30. Juni jüdische Siedler der Hill Lads von der Farm Shimon Attia kamen nach Um el-Kher,
um die Bewohner zu verspotten. Am nächsten Tag errichteten sie unter den wachsamen
Augen der Armee ein Protestzelt neben den Häusern von Um el-Kheir. Es dauerte lange, bis
sie das Dorf verlassen mussten.

30 Juli 2024. Die Hill Lads durchtrennen die Wasserleitung, die das Dorf Um el Kheir mit
Wasser versorgt. Sie wurden fotografiert, aber nie zur Rechenschaft gezogen.

Am selben Tag stürmten 100 wütende jüdische Siedler das Dorf Halat A-Daba’ und
begannen ein Pogrom, bei dem Häuser niedergebrannt und Autos und Menschen
angegriffen wurden. Es war schwierig, einen Krankenwagen zur Evakuierung der
Verwundeten herbeizuschaffen, und es dauerte lange, bis die Armee eingriff. Die Armee
verhaftete einen Anwohner, dem vorgeworfen wurde, Häuser in Brand gesteckt zu haben.
Es gibt hier und da eine Reihe kleinerer und größerer Vorfälle, die ich vielleicht vergessen
habe. Es tut mir leid, ich bin überwältigt und kann nicht alles begreifen. Das Traurigste daran
ist, dass die Armee die Aussagen der jüdischen Siedler akzeptiert und die palästinensische
Seite der Ereignisse herabwürdigt. Auch die gemäßigteren Siedler, die keine Gewalt oder
Extremismus wollen, sagen nur: „Wir müssen die andere Seite hören“, und das ist nicht so
einfach. Nein, einfach ist es nicht, ich habe es nie behauptet, aber wenn wir diesen
Wahnsinn nicht stoppen, werden wir es nicht einfacher machen.
Hinter den Vorfällen stehen Extremisten, die in jedem normalen Staat eingesperrt wären und
unser aller Leben ruinieren. Das Problem ist, dass es zu viele Gemäßigte gibt, die auf dem
Zaun sitzen und den Kopf hin und her schütteln.
Ich füge hier einen Link für Spenden an Um el-Kher hinzu und hoffe, dass wir diese
Gräueltaten stoppen können.
Wir brauchen Israelis, die bereit sind, in die Dörfer zu gehen und dort zu übernachten, um
die Zerstörungen zu verhindern. Bist du vielleicht so ein Freiwilliger?
Ich warte auf den Tag, an dem ich über den Lichtblick schreiben kann, mit dem ich diesen
Beitrag begonnen habe, und die schlechten Dinge unseren Geist nicht mehr erfüllen.
Eyal
Tr. Cara Rassmus
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